Trink- und Esskultur vom Schaft bis zur Stiefelspitze. Dieses Land kann das so gut wie kein anderes - und das sagen selbst bekennende Frankreichfahrer! Natürlich findet man auch hier mal einen Wirt, der einen abzockt längs der Touristenwege, aber fast immer wird ehrlich und äußerst schmackhaft gekocht mit großartigen Produkten und spürbarer Liebe. Dazu kommen dann Traumpreise für Flaschenweine, wie wir es sonst aus keinem europäischen Land kennen. Hier kann, ja muß man richtig lumpen. Salute !
Das klassische Streitthema bezüglich des Urlaubsziels: Meer oder Berge? Wer je im nördlichen Italien war, kennt die Antwort! Alles, wirklich alles gedeiht hier gar prächtig! Obst, Gemüse, Essen, Weine (und sogar Mumien halten hier länger...). Hochklassige Vielfalt jedenfalls allenthalben, ganz besonders auch bei der Rebenauswahl.
Hier wachsen viele der bei uns beliebten Weine wie der Lugana, der Prosecco, der Valpolicella und sein großer Bruder, der Amarone. Die Landschaft ist hinreißend, vor allem in den Hügeln des Valpolicellagebietes, das von den Touristen weit weniger heimgesucht wird als die Region um den Gardasee
Viel süffiger Wein aus den Grave del Friuli und dann die spannenden Gewächse aus dem Collio....
Eine richtige eigene Region für ein paar Rebstöcke in den Alpen, aber die Weine sind spannend und die Rebsorten ncht die üblichen Verdächtigen. Charakterweine aus Italiens Nordwesten !
Es scheint etwas ruhiger geworden zu sein um die Weinbauregionen des Piemont. Vor allem das Gebiet um Alba mit den Weinbauzonen um Barolo und Barbaresco war zu Beginn unserer Tätigkeit ein beliebtes Ziel für einen kulinarischen Kurzurlaub. Das übrigens mit gutem Grund. In kaum einer Region Italiens gibt es eine solche Dichte an Trattorien und Osterien, die für überschaubares Geld soviel Genuß bieten. Überaus freundlich kalkulierte Flaschenweinpreise tuen das Übrige. Ein weiter Ritt für einen Kurzurlaub , aber eine Woche Schlemmerurlaub und dann noch eine zum Wandern ins Valle Moira....! Schreckliche Sühne !
Ewiges Traumziel nicht nur der Deutschen. Zu schlimmsten Zeiten gab es hier Weingüter, die einen nicht mal zum Kaufen auf den Hof ließen, man solle doch bitteschön ins Dorf zum Händler fahren. Vorgebliche Supertuscans zu Phantasiepreisen. Dazwischen aber überall Winzer, die beständig gute Arbeit machen und einem den alten Traum vom Leben in der Toskana wieder näherbringen.
Ganz erstaunliche Qualitäten findet man immer wieder in der Region der ewigen Billigrotweine. Neuerdings kommen noch die angesagten Weißweine aus der Pecorinotraube dazu, die dem breiten Publikum hierzulande vor 2 -3 Jahren noch völlig unbekannt war.
Goethes zu langes Bein - das ist die erste Assoziation bei Kampanien, oder? Dass auf vulkanischem Boden intensive, aromatische Weine wachsen, daran denkt nur der Weinliebhaber. Greco di Tufo, Aglianico - da gibts ordentlich Geschmack und Fülle ins Glas. Wer den weiten Weg bis an den unteren Stiefelteil nicht scheut, kann in einem der vielen Agro-Tourismo wunderbare Ferien verbringen - und vielleicht ja bei der Olivenernte helfen?
Eigentlich nicht eben die Vorzeigeregion des italienischen Weinbau. Siehe Frascati und Co.. Aber natürlich gibt es auch hier wunderbare Ausnahmen von der Regel.
Der Mann aus Apulien - Horst Stern hat uns damals mitgenommen in die Wahlheimat des Stauferkönigs Friedrich II. Der sicherlich auch kein Kostverächter war bei all
den Rotweinen, die in Apulien angebaut werden. Das eher heiße Klima am Sporn Italiens eignet sich besonders für kraftvolle, intensive und aromatische Weine - wir wurden fündig. Ein wunderbares
Streitthema : der Primitivo ! Erst musste er sich über das Vehikel "in Kalifornien ist das der Zinfandel" aus dem Regal helfen lassen, jetzt schafft es die Kiste gar nicht mehr bis zum Regal.
Lieblingswein oder Hassobjekt, er sorgt für Gespächsstoff!
So viel Wein wie hier wächst in keinem Anbaugebiet Italiens - den Boom auf autochthone Weinsorten ( und damit wachsenden Umsatz) hatte man erst mal verpennt, dann aber ordentlich nachgezogen. Vor allem die Rebsorte Nero d'Avola feiert eine echte Renaissance. Ob weiß, ob rot, ob süß oder gespritet: die Weinlandschaft ist vielfältig.